„Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt – sieh sie dir an.” (Kurt Tucholsky)

BMW R 1150 R "Rockster"

Im Juni 2017 stellte man bei mir "Kehlkopf-Krebs" fest und ich musste mich dann auch von selbigen trennen, was 33 Bestrahlungen, 6 Chemotherapien und 13 Monate Krankenstand zu Folge hatte. Bis dato hat sich kein weiteres "Tier" nachgebildet, worüber ich sehr froh bin und auch über die Tatsache, dass ich während dieser extrem langweiligen Leidenszeit wieder auf den Gedanken gekommen bin, mir, sobald ich von der Magensonde befreit sein würde und normal Essen kann, ein Motorrad anzuschaffen um der Decke, welche mir auf den Kopf zu fallen drohte, zu entkommen und wieder schönere Tage zu erleben.

Die Wahl fiel nach ausgiebiger Suche auf eine BMW R 1200 CL, welche meiner alten Chopperleidenschaft am nähesten kam und so durchforstete ich die einschlägigen Portale nach selbiger und wurde in relativer Nähe auch bald fündig. Leider hatte diese Maschine aber etliche Macken, die der Verkäufer nicht mehr reparieren wollte und welche zu beheben sehr teuer werden würde, was ich nach eingehender Recherche heraus fand und so konzentrierte ich mich auf einen anderen Typ, der auch sehr gut für größere / längere Reisen geeignet war, nämlich eine K 1200 LT.
Eine sehr schöne LT fand ich bei einem Händler in Neustadt a.d. Donau, mit welchen ich einen Termin zwecks Probefahrt ausgemacht hatte und diese dann auch ausprobierte und leider sehr enttäuscht, nach gerade mal 9 km Fahrt, zurück brachte. Obwohl diese BMW über einen "Wohnzimmersessel" als Sitzbank verfügt, hatte ich schon nach kurzer Zeit enorme Rückenschmerzen und fragte mich schon ernsthaft, ob ich konstitutionell überhaupt noch in der Lage bin, ein Motorrad zu fahren.
Auf der Rückfahrt von dieser Besichtigung fuhr ich beim BMW Dealer in Schwandorf vorbei und begab mich dort in die Gebrauchtmotorradabteilung und probierte sämtliche in Frage kommenden Bikes durch und blieb schließlich bei einer "Rockster" hängen, bei welcher ich mich "Sitztechnisch" am wohlsten fühlte. Die vereinbarte Probefahrt am nächsten Tag bestätigte meinen guten Eindruck und somit war die Entscheidung gefallen. Klar, die "Rocky" sieht jetzt nicht gerade so aus, als wäre sie besonders geeignet lange Strecken zu fahren, aber entscheidend war das persönliche Wohlbefinden und durch den Kauf eines Tankrucksacks eines normalen Rucksacks und eines Satz Seitenkoffer (Topcase sollte noch folgen) ist der Hobel auch ausgestattet um große Touren zu bewältigen.
Der aufgerufene Preis wurde noch um knapp 300,00€ nach unten korrigiert, ein neuer (50.000er) Kundendienst plus 1 Jahr Garantie vereinbart und nach 5 Tagen wurde die BMW dann abgeholt und in meine Doppelgarage platziert, nachdem ich mich endlich (gezwungenermaßen) dazu entschloss, die linke Garage aufzuräumen.

BMW R 1150 R Rockster