Nachdem ich bereits am Vortag eine kleine 200 km Herbst-Tour mit Umwegen, zu "Louis" nach Regensburg gefahren bin, um mir geeignete "Underware" für kalte Tage zu kaufen, haben wir uns am Sonntag zu zweit zu einer "Indian-Summer" - Tour verabredet. Der Sportskamerad Xaver war wieder mit von der Partie, als es zunächst zur Burgruine Lichtenegg ging, welche eigentlich ganz in der Nähe meiner Heimat liegt, aber mir total unbekannt war, was nichts heißen soll, denn es gibt offensichtlich noch unzählige sehenswürdige Lokationen, von welchen ich noch nie gehört, geschweige, gesehen habe. Aber genau das ist dann auch etwas reizvolles, solche Örtlichkeiten ausfindig zu machen und sie zu besuchen, zumindest für mich. Die Auffahrt zur Burgruine erfolgte bis fast ganz nach oben und die restlichen Meter schafften wir dann auch noch und waren erfreut, die kleinen Strapazen auf uns genommen zu haben. Ein traumhafter Ausblick bot sich uns, bei Wolkenlosen, klaren, blauen Himmel, der durch nichts getrübt wurde. Die anfängliche Kälte bei Fahrtbeginn war vergessen und als ich dann auch noch die Termo-Becher mit heißen Kaffee auspackte, war der Körper um einen weiteren Tropfen Glückseligkeit reicher.
Weiter ging es dann auf wenig befahrener Strecke mit herrlichen Kurvenreichen Abschnitten Richtung Schwarzachklamm, die ich bereits im letzten Jahr schon einmal besucht hatte. Da ich diesen markanten Flusslauf mit den angrenzenden Sandsteinfelsen allerdings noch einmal in herbstlicher Stimmung sehen wollte, fügte ich sie als Bestandteil dieser Fahrt mit zu den Etappenzielen hinzu, nicht zuletzt um auch Xaver die Schönheit der Natur näher zu bringen.
Da das Klettern, wandern und fahren hungrig macht, war es an der Zeit, eine geeignete Location aufzusuchen, welche uns vom Gefühl der Leere im Bauch befreit, woraufhin wir das Strandhaus Birkach am Rothsee ansteuerten, welches ich bereits vorher im Internet als Verpflegungsstation ausgesucht hatte. Beide entschieden wir uns für den Burgunderbraten, der uns abseits der Speisekarte empfohlen wurde, was wir, so denke ich, beide nicht bereuten. Die Preise gestalten sich im Strandhaus durchaus "human" und bei der Auswahl findet sicher auch jeder etwas, wobei die Speisekarte begrenzt und überschaubar ist, was keinen Nachteil darstellen soll.
Als 4. Ziel hatte ich die Wallfahrtskirche "Maria Hilf" in Freystadt programmiert, die ich ebenfalls schon einmal abgelichtet hatte, allerdings nur von außen und da sie auf dem Weg lag, statteten wir ihr einen Besuch ab, wobei wir auch im Inneren dieser wunderschön gestalteten Kirche, fotografisch tätig wurden, was ihr unten, an vielen Bildern sehen könnt.
Letzter Punkt auf unserer Todo-Liste sollte eigentlich die Burg Rumburg bei Kinding werden, doch der, für Motor angetriebene Fahrzeuge verbotene Wanderweg, führte, wie Xaver berichtete, ins Leere und ich musste auf halben Weg umkehren, da der Untergrund nach Xavers Durchfahrt derart rutschig wurde und ich die leichte Abbiegung nicht mehr schaffte und hängen blieb. Im Nachhinein gesehen, kein großer Verlust, da von der Burg lediglich noch die rechteckige Grundmauer-Ruine vorhanden ist, was ich dann auf Wikipedia erkundete. Entschädigt wurden wir allerdings, wie ich meine, mit einer tollen Auffahrt gegenüber der Ruine die sich kurvenreich den Berg hinauf schlängelt und auch danach noch viel Spaß bereitete.
Alles in allem war es ein unvergesslich schöner Herbsttag mit einigen sehenswerten Zielen und Wegen, die unheimlich Spaß machten und wahrscheinlich das Ende dieser Motorradsaison bildeten. Ich danke an dieser Stelle meinen Biker-Kumpel Xaver nochmals herzlich, dass ich ihm Teile dieses wunderschönen Landes nahe bringen durfte und hoffe, dass er im nächsten Jahr, dann mit seiner neuen BMW R 1250 GS Adventure, wieder zahlreich an Touren teilnimmt, welche dann noch mehr Spaß machen werden.